Pressemitteilungen und Stellungnahmen
der Deutschen Muslim Liga
Hamburg, 11. September 2017
Deutsche Muslime fragen – Spitzenpolitiker und Parteien antworten
Deutsch-Muslimischer-Wahlkompass
Die Deutsche Muslim Liga e.V. (DML) mit Sitz in Hamburg hat in Kooperation mit der Islamischen Zeitung (IZ) aus Berlin und dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Bundestagswahl 2017 heute den „Deutsch-Muslimischen-Wahlkompass“ veröffentlicht.
Im Wahlkompass antworten u.a. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz und FDP-Generalsekretärin Nicola Beer für ihre Parteien auf Fragen von deutschen Muslimen zur Bundestagswahl am 24. September 2017. Die Parteien CDU/CSU, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen haben ebenfalls gezeigt, warum ihnen die Stimmen der fast 2 Millionen wahlberechtigten Muslime in Deutschland nicht gleichgültig sind. Die AfD reagierte drei Wochen lang trotz mehrfacher Nachfrage per Email und Telefon nicht.
„Die deutschen Muslime interessieren sich politisch wie alle Bürger für Themen wie Rente, Klimaschutz oder Bildungspolitik und die Parteien haben dazu bereits eine Vielzahl von Antworten im Wahlkampf geliefert. Gerade in einer Zeit steigender Islamfeindlichkeit achten deutsche Muslime bei ihrer Wahlentscheidung gleichzeitig darauf, wie Parteien mit dem Islam und den Sorgen und Vorstellungen muslimischer Bürger Deutschlands umgehen“, erklärt Belal El-Mogaddedi, der Vorsitzende der Deutschen Muslim Liga, der ältesten islamischen Vereinigung Deutschlands, die 1952 gegründet wurde.
Politiker und Parteien antworten direkt, teils persönlich, auf 30 Fragen von deutsch-muslimischen Bürgern zu Themen wie Islam, Innenpolitik, Religionsfreiheit, Rassismus, Islamfeindlichkeit, Kopftuchverbot, Doppelpass, Türkei-Politik, Waffenexporte, Afghanistan-Einsatz etc.
„Der Deutsch-Muslimische-Wahlkompass stellt eine aktive Entscheidungshilfe für die vielen deutsch-muslimischen Wähler dar. Die Leser erkennen schnell welche Parteien zum Beispiel die Muslime in ihrer religiösen Individualität anerkennen und respektieren oder welche zu oft Allgemeinplätze zum Besten geben und konkreten Fragestellungen ausweichen. Erstere Parteien können am Wahltag sicherlich von den Stimmen der Muslime profitieren“, sagt El-Mogaddedi weiter.
Der vollständige „Deutsch-Muslimische-Wahlkompass“: http://deutsch-muslimischer-wahlkompass.de.
(Bilder der Tagung finden Sie auf der Startseite, ein PDF der PM am Ende des Textes)
DML Pressemitteilung, Hamburg 10.05.2017
Internationale Tagung:
Der Islam als Bereicherung Deutschlands
- Keine
Inkompatibilität zwischen Islam, Demokratie und Grundgesetz
- Die Charta von Medina als Vorbildfunktion des Islam für die heutige Zeit
- Islamologen diskutierten drei Tage über das "Gesellschaftsmodell im Islam"
- Islam als Prävention und zur
Deradikalisierung
Die führenden Islamologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich in Blaubeuren (Baden-Württemberg) zur ersten großen gemeinsamen Tagung getroffen.
Anerkannte Wissenschaftler der Islamologie und Personen aus der Praxis referierten bei der dreitägigen Veranstaltung Anfang Mai zum Thema „Das Gesellschaftsmodell im Islam“.
Intensive Diskussionen und offener Gedankenaustausch mit den 180 Teilnehmern fanden dabei zum Beispiel über Themen wie „der Nutzen des Islam für die Gesellschaft“ und dessen „Zukunft im deutschsprachigen Raum“ statt.
Dr. Amir Zaidan, der Leiter des Islamologischen Instituts in Wien, betonte gleich zu Beginn der Tagung die Wichtigkeit der Verbindung von Theorie und Praxis: „Die Wertschätzung des Wissens liegt in der Umsetzung“. Durch die aktive Verwendung des vielfältigen islamischen Wissens, dem Nachfolgen des islamischen Gebotes des Strebens nach Wissen, dem Aufruf zum Nutzen der Gesellschaft beizutragen, könne – trotz der leider zunehmenden Islamfeindlichkeit in Europa – ein wichtiger Gegenpol geschaffen werden, um Vorurteile und Rassismen abzubauen.
Islam, Demokratie und Grundgesetz
Farid Suleiman, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, unterstrich in seinem Vortrag „Wie hast du’s mit dem Grundgesetz?“, dass im Gegensatz zur Annahme mancher Islamgegner kein Widerspruch darin besteht, als praktizierender Muslim in Deutschland grundgesetzkonform zu leben. „Vielmehr sollten es die Muslime zuallererst sein, die auf die Einhaltung des Grundgesetzes pochen, denn eine Aufgabe des Grundgesetz ist es, die Rechte der Minderheiten zu schützen“, so Suleiman.
Dr. Zaidan ergänzte eine islamwissenschaftliche Analyse, die er bereits 1999 in Hessen erstellt hat: beim Vergleich des Grundgesetz mit der Schaariah, also der islamischen Gebotenlehre – wie z.B. Güte seinen Eltern gegenüber zu zeigen, den Kranken zu besuchen, der Gemeinschaft zu helfen etc. –, zeigte sich keinerlei Inkompatibilität.
M. Belal El-Mogaddedi, Vorsitzender der Deutschen Muslim Liga – der ältesten muslimischen Vereinigung in Deutschland –, führte in seinem hörenswerten Vortrag „Islam und Demokratie“ aus, dass zwischen den beiden kein Konflikt besteht. Sein eindeutiges Fazit lautete: „Wer meint, dass Islam und Demokratie nicht miteinander vereinbar seien, hat zwei Dinge nicht verstanden: Demokratie und Islam!“
Der Staat nach prophetischem Vorbild
Am zweiten Tag der Tagung veranschaulichte Dr. Amir Zaidan am Beispiel der Charta des Stadtstaates von Madinah den Charakter des vom Islam und vom Propheten des Islam geprägten Staatswesens, das sich am besten in der Formel „Einheit in Diversität“ zusammenfassen lässt. Er verwies auf die Tatsache, dass der Islam kein bestimmtes Herrschaftssystem vorschreibe und rief Muslime dazu auf, sich nicht von den Verfechtern theokratischer Herrschaftsmodelle in die Irre führen zu lassen.
Eine islamische Erwiderung auf die Terrorgruppe „IS“
Wie sehr pseudo-religiöse Extremisten die islamischen Quellen verdrehen, zeigte anschaulich Dr.
Yusuf Dreckmann, Dozent des Islamologischen Instituts. In seinem faktenreichen Vortrag unterstrich er, dass es sich bei dem
sogenannten IS um eine Sekte handelt, die jeglichen Bezug zu den originären Quellen des Islam verloren hat. Er wies in seinem Referat nach, dass der IS in widerrechtlicher Weise seine
anti-islamische Ideologie und Handlungsweise zu islamisieren versucht.
Islam als Prävention und Deradikalisierung
Dass selbst verurteilte Terroristen doch Argumenten und vor allem fundierten Wissen gegenüber zugänglich sein
können, berichtete ein Mitarbeiter des Vereins DERAD. Er betonte in seinem Vortrag zum Thema Deradikalisierung wie wichtig es ist, die
Deutungshoheit über islamische Fachbegriffe, Geschichte und Inhalte wieder zu gewinnen, welche sowohl von sogenannten „Experten“, als auch von Extremisten mit falschem Bedeutungsgehalt besetzt
werden. Betont wurde am Ende seines mit viel Applaus aufgenommen Vortrages: „Religiöse Argumentation und politische Bildung ist ein Teil der Lösung in solchen Fällen. Vermittlung von Religion
kann Prävention wider politischen Extremismus sein“.
Im Rahmen der Arbeit mit Extremisten zeigte sich, dass Ausgrenzungsdiskurse, das damit verbundene Fremdsein, die ideologische Umdeutung des Fremdseins als etwas Positives und die Rezeption und Deutung außenpolitischer Konflikte von extremistischen Sondergruppen genutzt werden, um Gegensätze zu schüren und Gewalt zu rechtfertigen. Mit Reichsbürgern und diversen rechtsextremen Gruppen teilen sie zum Beispiel die Ablehnung des demokratischen Rechtsstaates, seiner Institutionen und sogar bestimmte Feindbilder. Ziel muss es sein, Feindbilder abzubauen und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Diskriminierung von Muslimen
Wie sehr die Diskriminierung von Muslimen inzwischen im Alltag angekommen ist, erzählte der Rechtsanwalt Yalcin Tekinoğlu von der Kanzlei Dürüst aus Heidelberg. Er berichtete anschaulich aus seiner beruflichen Erfahrung mit Diskriminierungsfällen und zeigte auf, welche vielfältigen Rechtsansprüche Betroffene wahrnehmen können, die Opfer von Ausgrenzung und Rassismus geworden sind. Neben dem Gleichbehandlungsgebot in Artikel 3 des Grundgesetzes, der Religionsfreiheit (Art. 4, GG), der Berufsfreiheit (Art. 12, GG) biete vor allem das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eine Chance gegen Benachteiligungen aufgrund der Religion oder anderer Gründe vorzugehen.
Podium: Das Gesellschaftsmodell im Islam
Die Referenten der Islamologie-Tagung kamen am Abend des zweiten Tages in einem mehrstündigen Podiumsgespräch zusammen, um intensiv über die Verantwortung von Muslimen für ihre Gesamtgesellschaften zu diskutieren und zahlreiche Fragen aus dem Plenum zu beantworten.
Bildungswesen im Islam
Am letzten Tag der Tagung verwies Dr. Ali
Ceylan, Dozent am Islamologischen Institut, in seinem sehr informativen und wissenschaftlich fundierten Vortrag mit dem Titel „Das
Bildungswesen der Sahaabah (Gefährten des Propheten) und die Systematik zur Bewusstseinsöffnung “ darauf, dass die Muslimischen Gemeinschaften einen hohen Bedarf an authentisch ausgebildeten
Gelehrten haben, um auf die Fragen der Zeit islamologische Antworten geben zu können. Für Dr. Ceylan ist die umfassende Kenntnis der arabischen Sprache entscheidend für das korrekte und ein
zeitgemäßes Verständnis der islamischen Lehre.
Von der Empörung zum Engagement
Zum Abschluss der Tagung forderte der Sozialwissenschaftler Karim Moustafa die Anwesenden in einem leidenschaftlichen Appell dazu auf, die Islamologen-Tagung nicht nur als intellektuelle Bereicherung zu sehen, sondern den positiven Austausch und das Experten-Netzwerk der insgesamt 180 Teilnehmer direkt im Anschluss zur Umsetzung von Ideen und Projekten zu nutzen.
Ausgehend von den einleitenden Worten von Dr. Amir Zaidan „Die Wertschätzung des Wissens liegt in der Umsetzung“ und der eindringlichen Betonung der Wichtigkeit der Wissensaneignung durch Dr. Ali Ceylan, könne die Umkehr der zahlreichen Probleme und Gefahren, denen Muslimen heutzutage gegenüber stehen, nur durch Wissen, Information, Aktivität, Disziplin, Strebsamkeit und vor allem Engagement gelingen.
Und dies sei manchmal einfacher als gedacht, veranschaulichte er: in Nordrhein-Westfalen brauche es zum Beispiel an einer Schule nur 12 muslimische Schüler, damit der Islamische Religionsunterricht als ordentliches Unterrichtsfach, mit dem man 2019 schon Abitur machen könne, an der entsprechenden Schule eingeführt werde. Alles was es braucht ist ein wenig Initiative der Eltern und ein paar Unterschriften, sprich Engagement.
Wissensvermittlung in der muslimischen Gemeinschaft
Die dreitätige Islamologentagung war ein voller Erfolg für das Islamologischen Institut als Veranstalter und Schirmherr. Der Leiter des Instituts, Dr. Amir Zaidan, sagte zum Abschluss der Veranstaltung: „Wir freuen uns mit dieser Tagung den aktiven Beitrag der Muslime in Deutschland für diese Gesellschaft gezeigt zu haben und auf wissenschaftlicher, islamischer Basis Angebote für Muslime im deutschsprachigen Raum zu machen und somit unseren Beitrag für eine authentische Wissensvermittlung über den Islam zu leisten.“
Ausgerichtet hat die Tagung als Kooperationspartner der islamische Bildungsverein Evidence e.V. aus Stuttgart, welcher mit großer Leidenschaft, Engagement und Tatkraft ein informatives und bereicherndes Programm der Wissensvermittlung in geschwisterlicher Atmosphäre zusammenstellte. Durch das Programm führten als Moderatoren Amaal Misir von Evidence und Muhammed Arslan vom bekannten islamischen Bildungsverein „Streben nach Wissen“ aus Essen. Die sehr ansprechende und schöne Quran-Rezitation im Rahmen des Programms vollzog der Al-Azhar-Absolvent und Tadschwiidlehrer am Islamologischen Institut, Mustafa Khamees.
„Die erste mehrtägige Islamologen-Tagung war ein voller Erfolg. Sicherlich werden in Zukunft weitere derartige Veranstaltungen für den Wissenstransfer folgen“, sagte die Vorsitzende von Evidence, Amaal Misir. „Eine produktive Kommunikationsgemeinschaft zeichnet sich durch fortwährenden Austausch von Wissen aus. Dieser kann aber erst auf der Grundlage vorausgehenden Wissens gelingen."
Bei der dreitägigen Tagung zum Thema „Das Gesellschaftsmodell im Islam“ referierten u.a. Dr. Amir Zaidan, Dr. Ali Ceylan, Farid Suleiman, Dr. Yusuf Dreckmann, Belal El-Mogaddedi, Yalcin Tekinoğlu und Karim Moustafa.
Die internationale Islamologie-Tagung fand unter Schirmherrschaft des Islamologischen Instituts aus Wien statt, welches jahrelang für die Ausbildung der islamischen Religionslehrer zuständig war, und auch in Deutschland mit dem Standardwerk der „Islamologischen Enzyklopädie“ wissenschaftliche Maßstäbe für das universitäre Studium des Islam – basierend auf den historischen Quellen des Quran und der Sunnah sowie der islamischen Wissenschaftsliteratur der vergangenen 1400 Jahre – gesetzt hat. Neben dem privaten Studium der Islamologie, welches an verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz angeboten wird, bietet das Islamologische Institut seit 2015 einen Bachelor-Studiengang in Kooperation mit der Faculty of Islamic Studies der International University of Novi Pazar an.
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Bilder der Tagung finden Sie auf unserer Startseite und beim Veranstalter Evidence e.V., bei dem auch die Bildrechte liegen.
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Die Deutsche Muslim Liga e.V. ist die älteste islamische Vereinigung in Deutschland, die ohne Unterbrechung existiert. Die DML ist Gründungsmitglied des Zentralrates der Muslime in Deutschland. Die DML versteht sich als Interessenvertretung deutscher Muslime. Sie wurde im Jahre 1949 von deutschen Muslimen in Hamburg gegründet und kurze Zeit später ins Vereinsregister eingetragen. Die DML stellt durch ihre aktive, konstruktive und gestalterische Präsenz gerne und für alle deutlich sichtbar fest, dass Muslime und Islam seit mindestens 65 Jahren ganz selbstverständlich zu Deutschland gehören und integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft sind.
Der „IS“ aus islamischer Perspektive.
Der DML Vorsitzende M.B. El-Mogaddedi hielt im Rahmen eines Fachgesprächs mit dem Titel „Gottes Wille? „Islamischer Staat“ – Ausdruck religiösen Gewaltpotenzials oder profanen Machtstrebens? am 07.11.2016 einen Vortrag zum Thema: Der „IS“ aus islamischer Perspektive.
"(...) Der so genannte „Islamische Staat“, arabisch Da'esch, eine Abkürzung für „Daula Islamiyya fil Iraq wa Scham“, ist in Wahrheit ein Anti-Islamischer Staat. Nicht
wenige Muslime übersetzen das Kürzel „IS“ mit „Iblis Staat“. Iblis ist der Name
Satans im Quran, der „IS“ ist also für viele Muslime ein teuflisches Staatsgebilde.
Hiermit könnte aus einer muslimischen bzw. islamischen Perspektive eigentlich die
Diskussion über Da'esch bzw. „IS“ beendet werden. Doch so einfach macht es die
nicht-muslimische Umwelt einem Muslim nicht. (...)"
Der ganze Vortrag hier:
Erklärung der Deutschen Muslim Liga
zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin:
"Wir trauern mit den Angehörigen, die ihre Liebsten verloren haben und beten und hoffen, dass die Verletzten
wieder genesen. Voller Verachtung wenden wir uns von denen ab, die sich mit ihren schändlichen Taten hinter einer Religion verstecken. Mörder sind Mörder. Ob in Aleppo, Ankara oder
Berlin.
Lasst uns in Deutschland, in Europa, in der Welt gemeinsam zusammenstehen. Lasst uns als Juden, Christen, Muslime, als Zweifler, Agnostiker und Atheisten den Gewalttätigen und Terroristen dieser Erde die Stirn bieten. Den Spaltern, den Nihilisten und denen, die andere Menschen verachten, Rassismus, Zwietracht und Hass säen, rufen wir laut entgegen: Ihr möget laut schreien, wahllos töten, aber ihr werdet nicht gewinnen".
Im Quran, Sure Al-Maida, Vers 32 steht geschrieben:
„(…) wer einen Menschen tötet (…), es so sei, als hätte er alle Menschen getötet, und wer ihm das Leben erhält, es so sei, als ob er der ganzen Menschheit das Leben erhalten hätte.“
... und in einem Hadith des Propheten (sas) heißt es:
“Wer einen Menschen tötet, der einen Pakt mit den Muslimen geschlossen hat, wird nie den Duft des Paradieses riechen.” (Aus der Hadith Sammlung von Sahih Muslim)
“Seid gewarnt! Wer grausam und hart zu einer nicht-muslimischen Minderheit ist; oder ihre Rechte beschneidet; oder ihnen mehr aufbürdet, als sie ertragen können; über den werde ich [Prophet Muhammad] mich am Tag des Gerichts beklagen.”
(Aus der Hadith-Sammlung von Abu Dawud)
Diesen Geboten des Islam fühlt sich die überwältigende Mehrheit der Muslime verbunden.
Unsere Antwort auf den Anschlag in Berlin lautet:
Mehr Zusammenhalt - Mehr Einigkeit - Weniger Populismus - Weniger AfD
Muslime verurteilen den terroristischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin auf das Schärfste
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) verurteilt den feigen terroristischen Anschlag auf den Weihnachstmarkt in Berlin auf das Schärfste.
„Terror hat wieder einmal sein schreckliches Gesicht gezeigt. Er macht keinen Halt vor unschuldigen Menschen und vor dem, was den Menschen heilig ist. In einer für die Christen sehr bedeutenden und besinnlichen Zeit brachte er Trauer und Leid in die Familien. Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen den feigen Anschlag auf das Schärfste. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen.“, so der Sprecher des KRM Erol Pürlü.
Wir rufen Dienstag um 17:00 Uhr zu einer Mahnwache an der Gedächtniskirche unter dem Motto "Gemeinsam gegen Hass" auf.
Der Koordinationsrat der Muslime wurde 2007 von den vier islamischen Verbänden DITIB, VIKZ, Islamrat und ZMD gegründet. Die DML ist
Gründungsmitglied ZMD. (Foto rechts: Screenshot RBB Beitrag zur Gedenkveranstaltung in der Gedächtniskirche.)
Muslime gedenken und gratulieren zu Prophetengeburtstagen im Dezember
Jährlich (am 12. Rabi’ Al-Awwal islamischer Zeitrechnung) gedenkt die muslimische Welt der Geburt des Gesandten Allahs, Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, dem Siegel der Propheten. Er wurde als Barmherzigkeit für alle Welten gesandt, als Rufer zu Allah und als eine strahlende Leuchte, Allah segne ihn und schenke ihm Frieden. Seine Geburt war mit großen Zeichen und besonderen Ereignissen verbunden. Ganzer Artikel.
Gleichzeitig gratulieren Muslime ihren christlichen Freunden zum Geburtstag des Propheten Jesus (as), welchen die Muslime ebenso kennen und ehren und dessen Geburt die christliche Welt am 24. Dezember bzw. 6. Januar begeht. Und unseren abrahamitischen Freunden, den Juden, gratulieren wir zum Hanukkah-Fest, welches aufgrund des Mondkalenders wie bei den Muslimen, ebenfalls im Dezember stattfindet!
EIN GRUß UND EIN BITTGEBET ZUM ID-UL-ADHA -
IN GEDENKEN AN DIE MENSCHEN IN SYRIEN, IM IRAK UND IN GAZA!
Möge ALLAH die Pilgerfahrt derjenigen annehmen, die das Glück hatten
Seiner Einladung Folge leisten zu können. Möge ER die Fastentätigkeit
und die Gebete derjenigen annehmen, die sich am Tag von Arafat mit
ihren Muslimischen Geschwistern solidarisieren und uns alle auf den
rechten Weg führen.
ALLAHUMMA AMIN
In diesen Tagen der festlichen Freude denken wir von der DML an unsere Geschwister aller Konfessionen und Religionen in Syrien, im Irak und in Gaza, denen unerträglich viel Leid zugefügt wird.
Möge unser Schöpfer den ungezählten Verletzten Gesundheit schenken und den Hinterbliebenen der ungezählten Toten die Geduld geben, ihre großen Verluste zu ertragen. Möge ER uns vor dem Unheil,
das einige wenige Irregeleitete angeblich im Namen des Islam begehen, bewahren.
ALLAHUMMA AMIN
Möge unser Schöpfer diejenigen, die den Pfad ALLAHS und seines
Gesandten und Propheten verlassen haben und ihren Mitmenschen Schaden zufügen im Diesseits und Jenseits ihrer gerechten Strafe zuführen.
ALLAHUMMA AMIN
Die DML beglückwünscht alle Muslime zum Id-ul-Adha, dem Opferfest.
Polizisten fordern Register für antimuslimische Straftaten (01.07.2013)
Nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen fordern Polizeivertreter erstmals, antimuslimische Straftaten gesondert zu registrieren – um einer "veränderten Sicherheitslage" gerecht zu werden. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) plädiert für "ein genaueres Hinschauen bei islamfeindlichen Straftaten".
DML fordert Straftatbestand „Islamfeindlichkeit“ angesichts der erschreckenden Anzahl von Straftaten gegen Muslime (28.06.2013)
Am 01. Juli 2013 jährt sich der islamfeindliche Mord an Marwa el-Sherbini in einem Gerichtssaal der Stadt Dresden zum vierten Mal.
„Islamfeindlichkeit in Deutschland und Europa befindet sich auf dem besten Weg salonfähig zu werden. In absurder Weise wird Islamfeindlichkeit oft mit der faulen Ausrede der Islamkritik getarnt, obwohl sich diese rassistischer Denkmuster bedient“, erklärt ein Sprecher der DML.
Die Deutsche Muslim Liga fordert anlässlich des diesjährigen Gedenkens an Marwa el-Sherbini die Verantwortlichen in der Legislative und Exekutive mit Nachdruck zur Einführung eines islamfeindlichen Straftatbestandes auf und konsequenter gegen Islamfeindlichkeit vorzugehen.
„Angesichts der täglichen Übergriffe auf Muslime stellt sich die berechtigte Frage wie lange Politik und Verwaltung eine von Islamverbänden, Wissenschaftlern und Opferverbänden geforderte Ergänzung der Kriminalstatistik um das Tatmotiv Islamfeindlichkeit weiter aufschieben wollen“, sagt ein DML-Sprecher. „Während sich die Politik vor der Veröffentlichung der hohen Dunkelziffer zu fürchten scheint, fürchten Muslime in Deutschland jeden Tag gewalttätigen Rassismus, Brandanschläge und persönliche Angriffe.“
Paragraph 166 des deutschen Strafgesetzbuches regelt den Straftatbestand im Bezug auf Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungs-vereinigungen und muss in der Praxis, aufgrund der grassierenden Feindlichkeit gegenüber Muslimen endlich auf den Bereich der Islamfeindlichkeit ausgedehnt werden.
In den vergangenen zwölf Monaten hat die Deutsche Muslim Liga dutzende Angriffe gegen muslimische Gotteshäuser und auf Muslime auf ihrer Webseite registriert: www.muslim-liga.de/islamfeindlichkeit.
Die Übergriffe wurden oft nur in regionalen Medien veröffentlicht.
So gab es allein im Mai 2013 vier Anschläge auf Moscheen in Mainz, Bullay, Lengerich und Düren, wo u.a. der folgende Satz an die Wand geschmiert wurde: „NSU lebt weiter und ihr werdet die nächsten Opfer sein!!!“
Genauere Zahlen zur Bedrohungslage der Muslime in Deutschland werden sich nach Ansicht der DML nur dann ergeben, wenn in der offiziellen Kriminalstatistik Islam- und Muslim-feindliche Straftaten als eigenständige Kategorie aufgeführt werden. Die laut Bundesregierung auf Anfrage der Partei „Die Linke“ allein für den März 2013 verzeichneten 980 registrierten rechtsextremen Straftaten, davon 130 mit fremdenfeindlichen Motiven, zeigen auf, wie massiv sich das Problem bereits darstellt.
„Gemeinsam und mit entschiedenem Handeln werden Politik, Gesellschaft, Medien und islamische Verbände den neuen und alten Rassisten, die heute mit ihrer Islamfeindlichkeit hausieren gehen, Einhalt gebieten können“, erklärt der DML-Sprecher.
Selbstverständlich kommt auch den Medien eine ganz besondere Verantwortung zu, wie zum Beispiel die aktuelle Studie „Religionsmonitor“ der Bertelsmann-Stiftung belegt, in der es heißt: „Die umfangreiche Medienberichterstattung mit ihren oft negativen Konnotationen hat bei den europäischen Bürgern relativ breitflächig Misstrauen gegenüber dem Islam geweckt.“
Anstatt unter Zuhilfenahme von kruden Zerrbildern über Islam und Muslime den kurzfristigen persönlichen Erfolg zu suchen, sind alle Verantwortlichen in Gesellschaft und Politik dazu aufgefordert der wachsenden Islamfeindlichkeit mit Entschiedenheit entgegen zu treten“, so der DML Sprecher weiter.
Hintergrund zu Marwa el-Sherbini
geboren am 07.10.1977 in Alexandria/Ägypten –
ermordet am 01.07.2009 in Dresden/Deutschland
Die ägyptische Pharmazeutin Marwa el-Sherbini wurde am 1. Juli 2009 in einem Dresdner Gericht vor den Augen ihres Ehemannes, ihres 7-jährigen Sohnes und des Richters von einem islamfeindlichen Rechtsradikalen mit einem Messer ermordet. Marwa el-Sherbini war schwanger. Das ungeborene Kind überlebte den Mord an seiner Mutter ebenfalls nicht. Ein herbeigerufener Polizist hielt den Ehemann, der als Genetiker in Deutschland arbeitete, für den Angreifer und verletzte ihn durch mehrere Schüsse schwer. Die Tat löste international heftige Reaktionen aus, während in Deutschland Medien und Politik zunächst kaum bzw. gar nicht reagierten. Zur öffentlichen Reaktion auf diesen grausamen Mord an einer Muslima in Deutschland findet sich auf den Internetseiten der Deutschen Muslim Liga eine Analyse der Medienforscherin Sabine Schiffer.
Gedenken an Marwa El-Sherbini
„Ein Kopftuch weniger…“ - Als aus dem Hass Mord wurde
Noch vor der Entdeckung des NSU, vor Breivik und vor Sarrazin ließ der Mord an Marwa El-Sherbini im Dresdner Landgericht erstmals das islamfeindliche Hass- und Gewaltpotenzial erahnen.
(...) Eine von SPD und Grünen beantragte Straßenbenennung im Gedenken an Marwa El-Sherbini scheiterte an den Gegenstimmen einer „Haselnuss-Ampel“ aus CDU, FDP und NPD im Stadtrat, die den Antragstellern vorwarfen, die Stadt mit einem „Netz der Schande“ überziehen zu wollen. Ein CDU-Stadtrat drohte mit dem Parteiaustritt, sollte seine Fraktion der Umbenennung zustimmen. Der Kreisvorsitzende der FDP fällt heute noch regelmäßig durch Hasstiraden gegen Muslime auf, die in Diktion und Inhalt kaum von jenen der NPD zu unterscheiden sind. (...)
Polizisten fordern Register für antimuslimische Straftaten (1.7.2013)
Nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen fordern Polizeivertreter erstmals, antimuslimische Straftaten gesondert zu registrieren – um einer "veränderten Sicherheitslage" gerecht zu werden. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) plädiert für "ein genaueres Hinschauen bei islamfeindlichen Straftaten".
DML kritisiert Verharmlosung von islamfeindlichen Weblogs und lobt die Einschätzung des bayrischen Innenministeriums (Mai 2013)
Verfassungsschutzpräsident Maaßen verharmlost Islamfeindlichkeit als Meinungsfreiheit / Kommission prüft erneut verfassungsfeindlichen Blog nachdem sie Indizierung verhindert hat
Die Deutsche Muslim Liga kritisiert die unterschiedliche Beurteilung des Islam- und fremdenfeindlichen Weblogs PI (Politically Incorrect) durch staatliche Stellen. Während das bayrische Innenministerium jüngst, lobenswerter Weise, die Hetzseite endlich als verfassungs- und islamfeindlich eingestuft hat, verharmlost Verfassungsschutzpräsident Maaßen deren Islamfeindlichkeit als Meinungsfreiheit. Selbst die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) prüft jetzt erneut die Internetinhalte, nachdem sie vor kurzem eine Indizierung verhindert hat.
UN Menschenrechtsrat zu Deutschland:
http://www.tagesschau.de/ausland/menschenrechtsrat-zu-deutschland102.html
UN Antirassiusmus-Konvention zu Deutschland:
http://taz.de/Antirassismuskonvention-der-UNO/!114711/
Ein Kommentar:
http://dtj-online. de/news/detail/ 2140/in_deutschl and_muss_ man_den_islam_ nicht_mogen. html
DML entdeckt viele Parallelgesellschaften in Deutschland - Zur Kritik
an der Geschlechtertrennung in Sachen Sportunterricht (April 2013)
Im Rahmen einer kurzen Internetrecherche gelang es der DML die bisher fast unbekannte Unterwanderung der deutschen Sportlandschaft durch Sportstudios, zu denen nur Frauen Zutritt haben, aufzuzeigen. In ganz Deutschland entstehen in aller Öffentlichkeit integrationsfeindlich und segregationsfreundlich agierende Sportzentren, die Männer ausschließen und der koedukativen sportlichen Betätigung den Kampf angesagt haben.
Diese Sportzentren werben ganz offen mit dem Slogan „Fitness NUR für Frauen“, wie z.B. die Studiokette www.ladys-fitness.com. Andere Studios propagieren die Paralellgesellschadt, wie z.B. das Studio „Dolce Vita Fitness“ im ostwestfälischen Bünde. Dieses Studio wirbt ganz unverhohlen für die Abschottung von Frauen. In seinem Selbstverständnis ist es „ein Frauen Fitnessstudio, in dem Frauen „in ungestörter und weiblicher Umgebung Ihre Fitness trainieren können“; (siehe hier: www.dolcevita-fitness.de ).
(...)
Nun echauffiert sich dieser Tage das politische Deutschland von Kanzlerin Merkel abwärts bis in die Niederungen der parteipolitischen Hinterbänkler über den Kanzlerkandidaten der SPD Herrn Peer Steinbrück, der vor kurzem Schulen dazu aufforderte, wenn sie in der Lage seien, getrennten Sportunterricht für Jungen und Mädchen zu ermöglichen. Aber nicht aus pädagogischen Gründen. "Ich würde da Rücksicht nehmen auf religiöse Überzeugungen", sagte er und führt dazu weiter aus, dass es ihm darum geht "Lösungen zu finden, um den religiösen Überzeugungen Rechnung zu tragen".
(...BEISPIELE DER KRITIK IM PDF UNTEN...)
Zu diesem Vorgang und Äußerungen nimmt die DML, wie folgt Stellung:
Sehr geehrte Frau Böhmer
Sehr geehrter Herr Tören, Herr Kilic, Herr Korte und Herr Buschkowsky,
Ihre Kritik an dem Vorschlag von Herrn Steinbrück ist von unserer gesellschaftlichen Realität längst überholt worden und Ihre „Befürchtungen“ sind schon längst normaler wie auch vernünftiger Bestandteil unseres Alltags.
Wenn sich jemand darum bemüht, die gesellschaftliche Uhr zurückzudrehen, dann sind Sie es. Die Gesellschaft in Deutschland entwickelt sich mancherorts anders als es Ihren ideologischen Prägungen entspricht.
Eine Frage beschäftigt uns dennoch in diesem Zusammenhang:
Ignorieren Sie eigentlich diese positiv zu bewertenden Veränderungen mit Ihrer auffällig anti-muslimischen Haltung, weil sich diese Entwicklungen – dummerweise (?) - außerhalb der muslimischen, und hier im biodeutschen Gesellschaftsmilieu entwickelt haben und Sie diese dort nicht angreifen können?
Eigentlich müssten Sie Ihre politischen Energien doch aufgrund der oben dargestellten Faktenlage der offensichtlichen Integrationsverweigerung, die deutsche Frauen ergreift, und der aus Ihrer Sicht damit einhergehenden Gefährdung der Menschenrechte und das sich de facto entwickelnde Phänomen biodeutscher Paralellgesellschaften widmen, wäre es Ihnen wirklich Ernst mit Ihrem Anliegen. Doch das werden Sie sicherlich nicht tun, denn darum geht es Ihnen ganz offensichtlich nicht.
Eine etwas weniger selektive Wahrnehmung und etwas weniger Muslimisierung von vermeintlichen Problemen täte dem politischen Klima in Deutschland gut.
Ihre Reaktionen auf die klugen Überlegungen des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück sind wirklich von einer bemerkenswerten Kläglichkeit!
Mit aufrichtigem Gruß
Deutsche Muslim Liga
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