Hintergrund
Die fehlende eigenständige Erfassung von islamfeindlichen Straftaten führt nach unserer Ansicht dazu, deren Dimension zu verschleiern.
Österreich: Dokumentationsstelle gegen Islamfeindlichkeit
„Es häuft sich leider. Seit etwa einem halben Jahr hat sich das Klima gegenüber Muslimen deutlich verschlechtert“, sagt Büsra Demir. Sie hat gemeinsam mit einer Kollegin die Dokumentationsstelle
zur Durchsetzung von Gleichbehandlung für Muslime eingerichtet, bei der Menschen über Vorfälle berichten können. Noch ist die dazugehörige Hotline gar nicht allzu stark beworben worden, doch seit
dem Start Anfang Dezember gingen bereits etwa 50 Meldungen ein. Dabei geht es um alle möglichen Formen von Diskriminierung – von Provokationen wie dem Schweinefleisch an der Moschee über verbale
Gewalt bis zu Vorfällen, bei denen jemand physisch angegriffen wird. (...)
Auf diese Weise soll auch versucht werden, die Diskriminierung von Muslimen mit Zahlen greifbarer zu machen. Und auch die Zahl der Gewalttaten, von denen Muslime betroffen sind – denn die Polizei
erfasst in ihrer Statistik nicht, ob es sich bei einem Vorfall um eine islamfeindliche Tat handelt. „Wir wollen auch aufklären, welche Wortäußerungen wirklich in den Bereich Diskriminierung
fallen, die Menschen auch sensibilisieren, was ein Hate Crime ist“, sagt Demir. „Und auch klarmachen, was nicht hineinfällt – es kann schließlich auch sein, dass eine Tat gar keinen religiösen
Hintergrund hat.“ Umso wichtiger sei es, dass man möglichst viele Details über jeden Vorfall sammelt. Gegebenenfalls werden die Betroffenen dann an andere Stellen weiterverwiesen, etwa die
Gleichbehandlungsanwaltschaft.
Und: Es sollen auch positive Dinge dokumentiert werden. Wenn etwa durch Zivilcourage ein Übergriff verhindert wird. „Unser Anliegen ist, nicht in die Opferrollenkategorie eingeordnet zu werden.“
Auf einen Blick
Einrichtung. Die Dokumentationsstelle zur Durchsetzung von Gleichbehandlung für Muslime nimmt Meldungen von Vorfällen entgegen, bei denen die Betroffenen im Alltag eine
Diskriminierung von Muslimen in jeglicher Form erlebt haben.
Personal: Derzeit wird die Stelle von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut, an eine Expansion ist gedacht, u. a. für fremdsprachige Beratung. Kontakt. ✆ +43 (0) 676 40 40 00 5
(Mo, Mi, 16–18, Di, Do, 10–12, So, 15–17 Uhr und per SMS. E-Mail: dokustelle@derislam.at
Studie: Massive Vorurteile und Islamfeindlichkeit in Deutschland (Dezember 2014)
42 Prozent der Befragten wollen den Bau von Moscheen einschränken, 60 Prozent wollen die Beschneidung von Jungen nach muslimischer Tradition verbieten. 48 Prozent finden, Lehrerinnen sollten kein Kopftuch tragen. 38 Prozent in der Studie gaben an, wer ein Kopftuch trage, könne nicht deutsch sein. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Deutschland postmigrantisch" des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Ein Team um die Wissenschaftlerin Naika Foroutan hat mehr als anderthalb Jahre an der Untersuchung gearbeitet und mehr als 8000 Personen befragt.
STUDIE: https://junited.hu-berlin.de/deutschland-postmigrantisch
UN-Experten rügt Kopftuchgesetze in Deutschland (November 2014)
Heiner Bielefeldt zeigte sich besorgt über das gesellschaftliche Klima in Deutschland Der UN-Sonderberichterstatter für die Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Heiner Bielefeldt, übt Kritik an den Kopftuchgesetzen einzelner deutscher Bundesländer. Die Vorschriften, nach denen muslimischen Frauen - etwa in Baden-Württemberg - der Zugang zum staatlichen Schuldienst zum Teil verweigert wird, ließen sich "langfristig nicht halten", sagte Bielefeldt im Interview der Stuttgarter Zeitung.
Moscheebrände in Deutschland - Untersuchungsbericht der Menschenrechtskommission des türkischen Parlaments (November 2014)
Die Menschenrechtskommission des türkischen Parlaments hat seinen Untersuchungsbericht zu Brandanschlägen in Deutschland veröffentlicht. Deutschland muss laut Bericht in Bezug auf den Schutz von Muslimen noch viel tun. Scharfe Kritik gibt es an den Behörden.
Nach dem Brandanschlag auf die Berliner Mevlana Moschee hat ein Ausschuss der Menschenrechtskommission des türkischen Parlaments Untersuchungen in Deutschland aufgenommen. Die Untersuchungen betrafen sowohl den Brandanschlag auf die Mevlana Moschee in Berlin als auch weitere Anschläge auf Moscheen in Bielefeld. In dem Bericht widmet sich die Menschenrechtskommission zudem Anschlägen auf muslimische Gebetsstätten im Zeitraum der vergangenen Zehn Jahre.
Der Bericht macht darauf aufmerksam, dass nur wenige Übergriffe auf Moscheen restlos aufgeklärt werden konnten. Dies ermutige laut Bericht auch Nachahmungstäter und andere islamfeindlich gesinnte Personen zu weiteren Anschlägen und Aktionen gegen Muslime und ihre Gebetsstätten in Deutschland. Nach Angaben des Vorsitzenden der Kommission, Ayhan Sefer Üstün, hat es in den vergangenen Zehn Jahren in Deutschland mindestens 219 Angriffe auf religiöse Gebetsstätten von Muslimen gegeben.
Was hinter 78 antimuslimischen Vorfällen steckt (November 2014)
Die Regierung, die Medien, die muslimischen Verbände: Wenn es um das Thema Islamfeindlichkeit geht, wird immer wieder eine Zahl zitiert. 78. Doch was ist in diesen Fällen eigentlich passiert? SZ.de hat nachgefragt. (...)
Die Landeskriminalämter leiten lediglich Rohangaben an das BKA weiter. Die Kategorisierung "islamfeindlich" wird in Kriminalstatistiken zu politisch motivierten Taten nicht vorgenommen. Diese werden unter dem Oberthema "Hasskriminalität" und den Unterthemen "Religion" und "Fremdenfeindlich" kategorisiert. Straftaten mit antisemitischem Hintergrund werden separat aufgelistet.
Um herauszufinden, was hinter den 78 aufgeführten Taten tatsächlich steckt, hat Süddeutsche.de in allen Fällen mit den zuständigen Polizeibehörden und Staatanwaltschaften telefoniert. Herausgekommen ist ein Überblick, der mehr erzählt als eine bloße Zahl. Lediglich in neun Fällen gab es entweder keine Rückmeldung oder aber das von der Polizei weitergeleitete Aktenzeichen war falsch, so dass die Staatsanwaltschaft keine Aussagen machen konnte.
„ju:an“ gegen Antisemitismus & antimuslimischen Rassismus (Nov. 2014)
Die Fachtagung „Alles Opfer, oder was?“ am 20.11.14 setzte sich mit den vielen Erfahrungen der Mitarbeiter_innen des Jugendarbeitsprojekt „ju:an- Jugendarbeit gegen Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien“ der Amadeu Antonio Stiftung auseinander. Das Projekt beschäftigte sich drei Jahre lang mit
gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus in der Jugendarbeit und eröffnet viele pädagogische Ansätze und Strategien im Umgang. "(...) Rund
61% der Deutschen sind der Meinung, der Islam wolle in Deutschland seine Macht vergrößern. 50% finden, Deutschland sei überfremdet. Diese rassistische Einstellung schlägt sich in negativen
Zuschreibungen zum Islam nieder. Muslim_innen wird ein bestimmtes Verhalten nachgesagt, das wenig mit der Realität zu tun hat. Wenn deutsche oder deutsch aussehende Jugendliche sich schlecht
benehmen, wird dafür oft die Pubertät oder eine antiautoritäre Phase verantwortlich gemacht. Bei arabischen oder türkischen Jugendlichen mit solchem Verhalten sieht man sich dagegen in seiner
Meinung über „typisch muslimische“ Eigenschaften bestätigt (...)"
Antimuslimischer Rassismus und Islamophobie bzw. Islamfeindlichkeit
Immer häufiger ist die Rede von einer spezifischen Diskriminierung, die Muslime trifft. Doch worum geht es dabei und wie und warum wird diskriminiert? Dafür gibt es in Alltagsdiskursen sowie in den Medien und in politischen Debatten unterschiedliche Aussagen. (...) Zusammengenommen geht aus den Studien hervor, dass Muslime in allen Lebensbereichen diskriminiert werden; auf der Suche nach Wohnung oder Arbeit, im Bildungs- und Gesundheitswesen, in Behörden und Betrieben, in öffentlichen Verkehrsmitteln und im öffentlichen Raum, im Wohnumfeld und in der Familie, in Mainstream- und in Szene-Kontexten etc. Sie werden beschimpft, beleidigt, verdächtigt, belehrt, herabgesetzt, bevormundet, geschlagen, aus- und eingesperrt.
http://www.migazin.de/2014/10/27/antimuslimischer-rassismus-und-islamophobie/
Kommentar Jahrestag NSU: Der rassistische Blick (November 2014)
Drei Jahre NSU-Skandal und kaum etwas hat sich geändert. Der Ausländer ist immer verdächtig, der Deutsche allenfalls ein Einzeltäter.
(...) Kurzum: Während man jeden von Muslimen angerichteten Terroranschlag (wo immer er auf der Welt geschehen mag) schnell bereit ist, den Muslimen als Gesamtheit umzuhängen, ist jeder deutsche rassistische Täter immer tendenziell der Einzeltäter, und seine Tat, mag sie einen noch so eklatanten terroristischen Hintergrund haben, in Wirklichkeit letztendlich nur seine Tat und damit ja „eigentlich“ fast unpolitisch, mag sie noch so politisch begründet sein. Face it, so ist die Realität. So ist die Realität, die zunächst dazu geführt hat, das verbindende rassistische Muster der Mordserie zu übersehen und die bis heute dazu führt, dieselbe als Tat irgendwelcher Aliens vom Mars zu betrachten. Wie absurd das ist, nimmt man oft gar nicht mehr wahr, weil man so daran gewöhnt ist. (...)
Islamfeindlichkeit: Viele Muslime melden Diskriminierung nicht
Haben Islamfeindlichkeit und Antisemitismus einiges gemeinsam? Wie gehen Muslime mit Diskriminierung um? Welche Projekte könnten helfen, Islamfeindlichkeit zu bekämpfen? Wir sprachen mit dem Experten Henri Nickels von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) über diese und weitere Themen.
http://www.islamiq.de/2014/11/02/islamfeindlichkeit-viele-muslime-melden-diskriminierung-nicht/
„Mia san Mia“ - Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Bayern am höchsten (2014)
Eine Studie im Auftrag der Grünen zeigt: Nicht in Ostdeutschland ist Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit am weitesten verbreitet - sondern in Bayern. Besonders viele Bayern stimmen der Aussage zu, dass „die Ausländer nur hierher kommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen.“ Besonders hoch ist in Bayern die negative Einstellung gegenüber Juden sowie Sinti und Roma. Antisemitismus und eine negative Haltung gegenüber Muslimen sind nach dieser Studie in Bayern so hoch, wie in keinem anderen Bundesland.
„Unsere Studie zeigt, dass besonders die Abneigung gegenüber andersartig wahrgenommenen Gruppen sehr hoch ist“, sagte Studien-Leiter Oliver Decker von der Universität Leipzig. Innerhalb des zehnjährigen Untersuchungszeitraums habe sich daran kaum etwas verändert.
Hier geht es zur ganzen Studie: http://www.gruene-fraktion-bayern.de/sites/default/files/rechtsextreme_einstellungen_in_bayern_-_mitte-studie.pdf
Im Schatten Wuppertals wächst und gedeiht ein brauner Mob.
Während sich Deutschland wochenlang über die so genannte „Scharia-Polizei“ echauffierte, nutzten deutsche Hooligans das Stürmchen im Wuppertaler Wasserglas, um sich als angebliche Retter des christlichen Abendlandes neu zu erfinden. Das Resultat dieses Brutprozesses ist erschreckend, denn in Köln kam es zu den größten Ausschreitungen bei einer muslimfeindlichen und anti-islamischen Demonstration in NRW seit zehn Jahren, so die Gewerkschaft der Polizei. Über 4.000 gewalttätige Hooligans und Rechtsradikale zogen durch Köln. Die Bilanz: 49 verletzte Polizisten, 17 Demonstranten wurden festgenommen.
Claudia Luzar, Konflikt- und Gewaltforscherin an der FH Dortmund, stellt dazu fest: “Hier sehen wir eine Renaissance der aktiven Politisierung der Hooligan-Szene. Und zwar eine Politisierung gegen Menschen, die einen anderen Glauben haben, gegen Muslime, und das ist ganz klar rassistisch“. Diese klare Bewertung der faschistoiden Hooligan-Szene in Deutschland hätten wir von der DML uns sehr gerne einmal von den Bosbachs und Buschkowskys der Republik gewünscht.
Hier geht es zum ganzen Interview mit Frau Luzar: http://www.einslive.de/einslive/magazin/interviews/interview-gewaltforscherin100.html
Siehe auch hier: http://www.presseportal.de/pm/58964/2873279/noz-rechtsextremismusforscherin-warnt-vor-neuer-islamfeindlicher-bewegung
und hier: http://media.ndr.de/progressive/2014/1107/AU-20141107-1627-2042.mp3
Niedersachsen: 141+X Straftaten gegen Moscheen seit 2001
Bereits im September gab das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport auf Anfrage von Abgeordneten der Grünen Zahlen über Angriffe auf Moscheen in Niedersachsen bekannt. Seit 2001 gab es 141 Straftaten gegen Moscheen, dabei nimmt die Zahl der Angriffe eher zu (...).
Wolfgang Benz: "Was früher Talmud-Hetze war, ist jetzt Koran-Hetze"
Der Antisemitismusforscher über gefährliche Ausgrenzung, hartnäckige Vorurteile, falsche Maßnahmen und den "Bodensatz" in der Gesellschaft. (...) Was früher Talmud-Hetze war, ist jetzt Koran-Hetze. Man stigmatisiert eine Minderheit als gefährlich, weil es ihr angeblich die Religion befiehlt. Das ganze Interview hier:
http://derstandard.at/2000006304947/Was-frueher-Talmud-Hetze-war-ist-jetzt-Koran-Hetze
Kopftuchverbot: Ein Urteil, das allen schadet (September 2014)
Wieder einmal hat eine Kirche auf ihre verfassungsmäßigen Sonderrechte als Arbeitgeberin gepocht. Dem Glauben schadet das ebenso wie einem Staat, der solchen Urteilen nicht endlich den Boden entzieht. Ein Kommentar von Frank Ochmann.
(...)Weil den Kirchenvertretern bei ihrer Ablehnung offenbar selbst nicht ganz wohl war, schoben sie noch einen Grund hinterher: Die Hygienevorschriften ihres Hauses würden das Tragen privater Kleidung nicht zulassen. Spätestens an dieser Stelle hat die Argumentation den Grad der Lächerlichkeit erreicht.
http://www.stern.de/panorama/kopftuchverbot-ein-urteil-das-allen-schadet-2140604.html
Rassismus und Antisemitismus in Deutschland:
Muslime sind die neuen Juden
Egal wie allgegenwärtig Antisemitismus in Deutschland ist, Juden sind nicht mehr die Hauptzielgruppe von Diskriminierung und Hass, sagt Armin Langer, selbst Jude. Muslime würden viel mehr benachteiligt. Juden sollten sich mit deutschen Muslimen solidarisieren.
"Überfälle auf Muslime sind angeblich nie Rassismus"
Die Mevlana-Moschee in Berlin wurde Ziel eines Brandanschlages. Die Polizei musste ihre Aussage revidieren, es gebe keinen rassistischen Hintergrund. Diese Panne findet die Türkische Gemeinde typisch.
Uni Leipzig: "Islamfeindschaft ist das neue Gewand des Rassismus"
"(...)Der neue Rassismus sei nicht mehr biologischer, sondern religiöser, heißt es in der Studie. Genauer gesagt: In Deutschland ist Islamfeindschaft weit verbreitet. Jeder dritte Deutsche findet, dass Muslimen und Musliminnen die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden sollte. 2009 war es nur jeder Fünfte. 42,7 Prozent der Befragten fühlen sich "wie Fremde im eigenen Land" – im Gegensatz zu 32,2 Prozent 2009. Zwischen 2011 und 2014 stieg die Islamfeindschaft demnach erheblich an. (...)"
Islamfeindlichkeit: Und im Stillen brennen die Moscheen
"Bielefeld, Berlin: Die Anschläge auf Moscheen in Deutschland sind kein großes Thema. Trotz der NSU-Morde werden Muslime, wenn es ernst wird, noch immer allein gelassen.
(…) Gewalt aus Hass gegen Religionen ist deshalb besonders geächtet, weil sie nicht nur das unmittelbare Opfer verletzt, sondern alle, die dazu gehören. Wer einen Koran anzündet, trifft jeden, dem der Koran wichtig ist. "Gruppenbezogener Menschenhass" nennt die Soziologie das, es geht dabei nicht nur um Religionen, sondern auch um Gewalt gegen Obdachlose, Arme, Reiche, Linke, Ausländer, Deutsche. Doch bei keiner Gruppe nimmt die Öffentlichkeit in ihrer Mehrheit Angriffe so schulterzuckend hin, wie bei Muslimen. Das ist Ausdruck einer gefährlichen Kälte im Umgang und einer Distanz vieler Deutscher zu den Muslimen in diesem Land. (…)"
Dramatischer Anstieg von Übergriffen auf Moscheen
Die Linke fordert Bundesregierung zum Handeln auf
Offiziellen Zahlen zufolge wird an fast jedem zehnten Tag irgendwo in Deutschland eine Moschee durch Farbschmierereien, Fäkalien und Schlachtabfällen geschändet. In den meisten Fällen liegt ein rechtsextremer Hintergrund vor und die Taten werden aus Hass gegenüber vermeintlichen Fremden oder Muslimen verübt. So wurden im Zeitraum zwischen 2012 und März 2014 insgesamt 78 Übergriffe auf Moscheen gezählt. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hervor. (...)
Für die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, ist die Haltung der Bundesregierung nicht nachvollziehbar. „Wie viele Kübel hasserfüllten Drecks bis hin zu offenen Gewaltdrohungen muss das Internetportal Politically Incorrect noch über Muslimen ausschütten, bis die Bundesregierung die von ihr benannte Grenze zu einer verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit überschritten sieht“, möchte Jelpke wissen und verweist auf die neue „Mitte“-Studie der Universität Leipzig. Danach reicht die Ablehnung und Feindschaft gegenüber Muslimen bis tief in die Volksparteien hinein. „Das ist wohl der Grund für die unerträgliche Rumeierei der Bundesregierung bei dieser Thematik“, so die Linkspolitikerin.
Zudem fordert Jelpke die Bundesregierung auf, den Themenfeldkatalog der Hasskriminalität auf das Unterthema „islamfeindlich“ oder „muslimfeindlich“ zu erweitern, wie es im bei antisemitischen Straftaten der Fall ist.
Quelle: http://www.migazin.de/2014/06/13/islamfeindlichkeit-dramatischer-anstieg-uebergriffen-moscheen/
Süddeutsche Zeitung:
NSU-Bericht - Die schlimmste Entdeckung in der Geschichte der Republik
"Der Bericht des Thüringer Landtags zu den NSU-Morden legt einen Verdacht nahe, der einen schier verrückt werden lässt."
(…) "Der Staat kann sich nicht ent-schulden für die Verbrechen, die seine Behörden ermöglicht haben."
(…) "Die NSU-Morde hätten verhindert werden können, wenn der Landesverfassungsschutz das nicht verhindert hätte."
(…) "Der endgültige Bericht fällt nun noch schärfer aus: Die Behörden haben nicht nur versagt, sie waren nicht nur unfähig. Sie waren offenbar dazu fähig, die Ermittlungen und die Ergreifung der Verbrecher bewusst fahrlässig oder bedingt vorsätzlich zu verhindern. Es gibt, so der Bericht, "den Verdacht gezielter Sabotage". Es ist dies ein Verdacht, der einen schier verrückt werden lässt."
Die Erfindung des Terroristen in den USA
Eine gemeinsame Studie der „National Coalition to Protect Civil Freedoms“ und des Projekts „SALAM“ stellt fest, dass die Anzahl tatsächlicher terroristischer Bedrohungen in den USA in den vergangenen zehn Jahren äußerst gering war. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die überwältigende Mehrheit der Festnahmen, die in einen terroristischen Bezug gesetzt worden sind, in drei Kategorien zusammengefasst werden müssen:
1. Verhinderung von Straftaten zu denen das FBI selbst angestiftet hat, das so genannte „entrapment“.
2. Die Festnahme von Personen durch die Regierung aufgrund einer angeblichen Unterstützung von Terrorismus. Darunter fallen auch Spendenzahlungen oder Spendenverwaltung für karitative Zwecke, die Inanspruchnahme des Rechtes auf freie Meinungsäußerung und des Versammlungsrechtes, Friedensstiftung und soziale Kontaktpflege.
3. Die Aufbauschung von kleinen oder verwaltungstechnischen Vergehen zu terroristischen Ereignissen, wie z.B. fehlerhafte Einwanderungsanträge etc.
Die Studie bezeichnet den sogenannten "Krieg gegen den Terror" als eine in hohem Maße ausgeklügelte Scharade – also eine geplante Inszenierung – , um die amerikanische Öffentlichkeit zu verängstigen. Die meisten der unter dem Terrorismus-Begriff Verurteilten, stellten nämlich gemäß der obigen, inhaltlichen Dreiteilung der Fallzahlen keine Gefahr für die USA dar. Hier kam eine fragwürdige Präventionsstrategie zum Tragen die unter dem Begriff der präventiven Strafverfolgung stattfindet, weshalb die Autoren der Studie diese als "lawfare" analog zur Kriegsführung, also "warfare", bezeichnen. Die absichtliche Überdehnung der gesetzlichen Rahmengebungen wird in den USA als Waffe im Krieg gegen den Terror eingesetzt.
Die Studie zeigt, dass die US-Regierung bzw. die staatlichen Sicherheitsbehörden die Verunsicherung in der Bevölkerung bewusst selbst herbeigeführt haben, die meisten Terrorismus-Verurteilten selbst fabriziert, und die Gefahr des Terrorismus, hier speziell die vom sogenannten muslimischen Extremismus ausgehende Gefahr, hochgradig übertrieben haben.
Die Studie resümiert, dass nach den Anschlägen im September 2001 das FBI eine Jagd nach einheimischen Terroristen mit der Annahme einleitete, dass sich terroristische Netzwerke in den USA bereits etabliert hätten, und dass man diese primär an deren extreme Muslimische Ideologie festmachen könne. Als derartige extreme muslimische Netzwerke nicht ausfindig gemacht werden konnten, setzte das FBI auf das Mittel der präventiven Strafverfolgung, um auf diese Weise einer verunsicherten amerikanischen Bevölkerung den Eindruck zu vermitteln, man sei Herr der Lage. Unter Zuhilfenahme dieser Strategie wurde auch die massive Erhöhung des eigenen Jahresbudgets wie auch die Erweiterung polizeilicher Gewalt gerechtfertigt.
Der Demokrat und damalige Anwärter auf die Präsidentschaft, der USA Senator John Kerry, schlug bereits im Jahr 2004 vor, den Terrorismus endlich wieder wie früher als ein bösartiges und gefährliches Verbrechen zu betrachten, aber nicht als Mittelpunkt des Lebens in den USA. Für diese Aussage wurde er seinerzeit heftig angegriffen.
Die Ergebnisse der Studie belegen im Nachhinein, dass Kerry mit seiner bündigen und sachlichen Beurteilung der vermeintlichen Gefahren des Terrorismus für die USA Recht hatte.
Professor Tariq Ramadan, der an der Universität von Oxford den Stuhl für Zeitgenössische Islamische Studien inne hat, hat in einem Artikel mit dem Titel "Changing the Present and Dreaming the Future" vor einigen Jahren "die Ideologie der Angst" als eine der bestimmenden Kräfte unseres Zeitalters identifiziert. Die vorliegende Studie belegt in eindrücklicher Weise, dass die Ideologie der Angst - nicht nur in den USA- zu einem bedeutsamen Instrument der Politik geworden ist, zu einer dominierenden Kraft in den Überlegungen nationaler wie auch internationaler Politikstrategen im Hinblick auf Muslime und Islam. Eine Ideologie, die aber in den Fallzahlen keine faktische Basis findet und von der medialen Aufblähung einer inszenierten Gefahr zur Erreichung von politischen Zielen lebt.
Die Studie: http://www.projectsalam.org/Inventing-Terrorists-study.pdf
Dass auch die deutsche Sicherheitsbehörden gerne Gefahren formulieren, wird nach Ansicht von Experten kritisiert. Anlass für diese Kritik ist der aktuelle Verfassungsschutzbericht. Die Bedrohung durch Islamisten werde zu drastisch dargestellt. "Ich sehe die Gefahr, aber die Lage ist aus meiner Sicht dramatisiert", sagte der Kulturwissenschaftler Werner Schiffauer, Wissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. „Auch wenn man vereitelte Anschläge mit einbezieht, kann keine Rede davon sein, dass davon die größte Gefahr ausgeht."
Hier der Link zur Nachricht: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/islam-experte-kritisiert-dramatisierung-aid-1.4326565
Übrigens, aus dem Verfassungsschutzbericht 2013 geht hervor vor, dass fremdenfeindliche Übergriffe um 20,4 Prozent zugenommen haben - von 393 auf 473. das bedeutet, dass in Deutschland kein Tag OHNE einen fremdenfeindlichen Übergriff vergeht.
US-Studie: Muslime diskriminiert bei der Arbeitssuche (Juni 2014)
Muslims were least likely to be contacted by employers, receiving 38 percent fewer e-mails and 54 percent fewer phone calls than the control group.
The study of religious discrimination in hiring recently published in the journal Social Currents found job applicants whose résumés betrayed a religious affiliation were 26 percent less likely to be contacted by an employer (...)
Studie: http://scu.sagepub.com/content/1/2/189.full.pdf+html
Großbritannien: The random Muslim scare story generator
- separating fact from fiction (Mai 2014)
Halal meat is on every menu; sharia law is taking over; the niqab is undermining the nation. Ever noticed how often the same old stories keep appearing about Muslims in Britain? Here's the truth about these and other media myths
http://www.theguardian.com/world/2014/may/12/muslim-scare-stories-media-halal-sharia-niqab
Kopftuch oder nicht Kopftuch – das sollte nicht die Frage sein - Interview mit Gerhard Merz MdL Hesssen
Der hessische Landtagsabgeordnete Gerhard Merz kritisiert Diskriminierung im hessischen Schulrecht. „Kopftuch oder nicht Kopftuch, das ist nicht die Wahl, vor die man diese Leute stellen darf, und, wie ich finde, auch nicht stellen muss.“
http://dtj-online.de/kopftuch-oder-nicht-kopftuch-islam-in-deutschland-26911
1.
"Wo Islam drauf steht, ist Terror drin" -
Analyse Michael Lüders über das Hetz-Buch von Abdel-Samad
Hamed Abdel-Samads Buch über den islamischen Faschismus, das im Untertitel verspricht „eine Analyse“ zu sein, ist leider genau das nicht. Der gebürtige Ägypter Abdel-Samad will keineswegs analysieren, vielmehr legt er eine Kampfschrift vor.
2.
Islamismus und Faschismus: Die Halbwahrheiten des Hamed Abdel-Samad, von Joseph Croitoru
Entweder kennt er die Fakten nicht oder er unterschlägt sie: In einem geschichtsverzerrenden Pamphlet stempelt der deutsch-ägyptische Autor Hamed Abdel-Samad die Muslimbrüder als Faschisten ab. Dabei zeichnete er früher selbst ein ganz anderes Bild der islamistischen Bewegung.
3.
Der Bushido unter den Islamkritikern, von Daniel Bax
"Der islamische Faschismus" von Hamed Abdel-Samad ist keine Analyse, sondern eine Polemik gegen den politischen Islam. Dabei ist der Autor denjenigen, die er so scharf kritisiert, weitaus ähnlicher, als ihm bewusst ist.
4.
Islamkritik als Geschäftsmodell, von Dr. Jürgen Todenhöfer
Der Deutsch-Ägypter Hamed Abdel-Samad nennt in seinem neuen Buch den Islam "Faschismus". Schon klingelt die Kasse. Eigentlich ist das Volksverhetzung nach §130 Strafgesetzbuch. Aber welcher Richter schützt heute noch die Würde einer Religion?
https://www.facebook.com/JuergenTodenhoefer/posts/10152134308240838?fref=nf
Interview mit Farid Hafez
Wo endet Islamkritik und beginnt Islamfeindlichkeit?
Wenn über den Islam gesprochen wird, heißt es oft, er sei rückständig und totalitär, frauenfeindlich und mit der Demokratie nicht vereinbar. Solche Aussagen, erklärt der Wiener Politologe Farid Hafez, seien bereits islamfeindlich. Aber er sagt auch, dass man Muslime nicht gegen alle Kritik in Schutz nehmen sollte.
http://www.migazin.de/2014/04/15/farid-hafez-wo-endet-islamkritik-und-beginnt-islamfeindlichkeit/
Islamunterricht: Ohne Kopftuch geht es nicht
Einige Bundesländer haben den islamischen Religionsunterricht eingeführt. Und haben jetzt Not, Lehrerinnen dafür zu finden – denn viele von ihnen wollen mit Kopftuch in die Schule. (...) Das Referendariat sei die schlimmste Zeit ihres Lebens gewesen, erzählt Annett Abdel-Rahman. Empfangen wurde sie an ihrer Schule in Hannover mit einer Unterschriftensammlung der Lehrer – gegen das Kopftuch. "Sie können als Gemüsefrau arbeiten, aber nicht als Lehrerin", blaffte eine ältere Kollegin im Lehrerzimmer sie an. "Das hat wehgetan", sagt Abdel-Rahman. Sie wollte gerne Geschichte, Deutsch und Erdkunde unterrichten. (...) http://www.zeit.de/2014/14/islamischer-religionsunterricht-kopftuch
Lehrstelle? Nicht mit Kopftuch
Studie in Österreich zeigt Diskriminierung vor allem für Frauen mit türkischen Wurzeln.
"Kinder von Migranten ("Zweite Generation") brechen Schule und Lehre öfter ab, haben niedrigere Bildungsabschlüsse, bekommen seltener eine ihrer Qualifikation entsprechende Stelle. Dabei streben Frauen der Zweiten Generation oft höhere Bildung an, scheitern aber an Diskriminierung. Das zeigt eine Mittwoch präsentierte Studie, in der Strategien für mehr Weiterbildung dieser Gruppe entwickelt wurden.
Die befragten Frauen berichteten von diskriminierenden Erfahrungen in Kindergarten, Schule und am Arbeitsmarkt. Es zeigte sich, dass Frauen mit türkischen Wurzeln stärker betroffen sind. (…) Bei der Lehrstellensuche berichten vor allem Frauen mit Kopftuch von Diskriminierung, die Berufsausbildung fand bei den Befragten oft in schlecht bezahlten Bereichen (Handel, Gastronomie) statt. Als Reaktion darauf, dass die Mehrheitsgesellschaft sie noch immer als Ausländerinnen sieht, obwohl sie selbst sich als Österreicherinnen definieren, ziehen sich die Frauen häufig in ihre Community zurück."
Islamfeindlichkeit im bürgerlichen Gewand: "Die Freiheit"
(...) Stürzenberger hat es vorgemacht, wie man mit dumpfen Parolen und blankem Hass erfolgreich auf Unterschriftenfang geht. Man darf sich halt nicht so plump anstellen, wie die bayerischen Neonazis, aber die können eben nicht aus ihrer Haut. Stürzenberger dagegen ist eloquent, tritt stets mit Sakko und wissendem Lächeln auf. Schließlich hat er als einstiger Sprecher der Münchner CSU unter der damaligen Vorsitzenden Monika Hohlmeier gelernt, wie man gut bürgerlich rüberkommt. Und mit Israel, dem großen Feindbild aller Neonazis, solidarisiert er sich ausdrücklich.
Stürzenberger hat stattdessen ein anderes Feindbild, das er aber mit mindestens genauso großem Hass verfolgt wie die Neonazis ihre Gegner: Den Islam und mit ihm gleich alle Musliminnen und Muslime. Und so wie die Neonazis ihr Weltbild auf einer imaginierter jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung aufbauen, so halluziniert Stürzenberger quasi eine muslimische Weltverschwörung (...)
http://www.br.de/nachrichten/rechtsextremismus/rechtsextremismus-extremismus-kolumne-104.html
Wuppertal: Polizei behandelt Muslime wie Ausländer
Obwohl der Islam nach dem Christentum die Glaubensrichtung mit den meisten Anhängern in Deutschland ist, gelten Muslime bei der deutschen Polizei offenbar immer noch als Fremde. Das hat jetzt der 2012 gegründete Verein „Initiative islamischer Quellenforschung e.V.“ (IQL) am eigenen Leib erfahren müssen. (...)
„Dass einzig aus der Beschäftigung eines Vereins mit dem Islam unmittelbar geschlussfolgert wird, der Verein sei ein Ausländerverein im Sinne des Vereinsgesetzes, offenbart ein auf Rassismus fußendes Gesellschaftsbild der Polizei in Wuppertal. Hiergegen werden wir notfalls gerichtlich vorgehen“, so der Anwalt des Vereins abschließend.
http://www.migazin.de/2014/02/07/muslime-behandelt-wie-auslaender/
Russland: Islamophobie und friedlicher Umgang
Etwa zehn Prozent der russischen Bevölkerung sind Muslime, die friedlich mit ihren Nachbarn zusammen leben. Doch Teile der russischen Gesellschaft betrachtet sie mit Argwohn. Woher stammt das Misstrauen gegenüber dem Islam?
http://russland-heute.de/gesellschaft/2014/01/30/angst_vor_dem_kopftuch_27877.html
Hessen: Kopftuch-Debatte an Schulen
In Hessen dürfen Lehrerinnen und andere Beamtinnen keine Kopftücher tragen, Referendarinnen hingegen schon. In der Praxis stoßen sie allerdings auf Vorbehalte und Probleme. Diese Erfahrung von Musliminnen wird nun durch eine Auskunft des Kultusministeriums teilweise bestätigt.
Die SPD fordert, das Kopftuch-Verbot nach zehn Jahren auf den Prüfstand zu stellen.
Schweden: Muslime haben Angst zur Moschee zu gehen
Blutige Schweineköpfe in der Moschee und Hakenkreuze an Moscheetüren. Nur zwei Fälle, die das Ausmaß des Hasses gegen Muslime in Schweden zusammenfassen. Muslime fürchten in dem einst toleranten Land um ihre Sicherheit. (...) In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Angriffe auf Muslime deutlich zugenommen. Allein im Jahr 2013 wurden 300 Hassdelikte gegenüber Muslimen in Schweden notiert. (...) http://www.islamiq.de/2014/01/24/muslime-haben-angst-zur-moschee-zu-gehen/
Muslime: Vom Verfassungsschutz beobachtet, raus aus der Gesellschaft
Muslime schildern, wie die Dauerbeobachtung durch den Verfassungsschutz sie an den Rand drängt und Engagement verhindert. (...) Der Kulturanthropologe Werner Schiffauer, der seit langem über die als verfassungsfeindlich eingestufte Internationale Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) forscht, stellte die „Wissensproduktion“ der Verfassungsschützer insgesamt infrage. Deren V-Leute seien nicht dafür geschult, zu verstehen, worüber sie berichteten, etwa über Kontroversen auch innerhalb der Verbände und Gemeinden. Sie könnten sich naturgemäß nicht einmal Notizen beim Spitzeln machen, und auch ihre Motive seien durchaus zweifelhaft. Das Ergebnis seien „Bits and pieces“, „Fetzen und Stücke“, die nicht dazu taugten, komplexe Lagen einzuschätzen. (...)
Kopftuchverbot bremst Islamunterricht aus
Das Kopftuchverbot an den Schulen behindert die Einführung von islamischem Religionsunterricht in Niedersachsen. Weil Lehrerinnen das Kopftuch nur im Religionsunterricht, aber nicht in anderen Fächern oder im Schulgebäude tragen dürfen, hielten sich junge muslimische Frauen mit der Religionslehrerausbildung zurück, sagte der Chef des Landesverbandes der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), Yilmaz Kilic, am Montag. Derzeit stehen für das Fach weniger Lehrkräfte zur Verfügung als zum Ende eines zehnjährigen Modellversuchs im Sommer, teilte das Kultusministerium mit. Auch ist es zunächst nicht gelungen, die Zahl der Schulen mit Islamunterricht zu erhöhen.
Interview: Der Islam als vitale Wissenskultur
Die Behauptung, dem Islam fehle die Aufklärung, ist ein uraltes Klischee, meint die Berliner Arabistik-Professorin und Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth. Der Stolz auf die Aufklärung
verleite immer wieder dazu, die westliche Kultur der islamischen als überlegen darzustellen.
Juden und Muslime für Religionsfreiheit in Europa kritisieren Europarat scharf
Muslime und Juden in Europa rufen in einer Petition die Parlamentarische Versammlung des Europarats auf, seine antidemokratischen und verletzende Haltung, nämlich die männliche rituelle Beschneidung als eine "Verletzung der körperlichen Integrität von Kindern" zu deklarieren, zurückzunehmen.
In der Petition heißt es u.a.:
„(...) Lassen Sie uns klar sein: diese Resolution des Europarates ist nichts weniger als ein Angriff auf unsere beiden Gemeinden. (...) Wir weigern uns, zu akzeptieren, dass Nationalstaaten der Europäischen Union, die sich stolz auf die Schaffung einer Zivilisation mit höchsten Standards der Menschen-und Bürgerrechtesind beziehen und im Bewusstsein der schrecklichen Verbrechen, die in den vergangenen Jahrhunderten von Europäern gegen Juden und Muslime begangen wurden, dieses Verbot durchzusetzen gedenken (…)"
OSZE-Bericht: Hasskriminalität in Europa
Der Jahresbericht des Büros für demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE listet Hassverbrechen in der gesamten OSZE-Region auf. Einzig zur Islamfeindlichkeit gibt es unzureichende Daten. Besonders Deutschland gibt kein gutes Vorbild ab. (...)
Insbesondere die Angaben aus Deutschland sind enttäuschend. Es werden nur ein paar Fälle aufgelistet, die jedoch nicht von der Bundesregierung oder staatlichen Stellen stammen. Die ODIHR macht
darauf aufmerksam, dass in Deutschland Hasskriminalität aus islamfeindlichen Motiven statistisch nicht erfasst wird und Delikte, die in diesen Bereich gehören auch nicht übermittelt wurden.
Die geringe Zahl der erfassten Fälle ist ein Resultat der deutschen Politik. Die gesonderte Erfassung von Hassdelikten, die aus islamfeindlichen Motiven begangen werden, fehlen weiterhin in der
Kriminalstatistik. Dadurch ist es auch nicht möglich echte Handlungsempfehlungen herauszugeben, oder gar das Problem in Gänze zu erfassen, wie es der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland
(KRM) immer wieder erklärt hat. (...)
http://www.islamiq.de/2013/11/25/osze-bericht-warnt-schweren-auswirkungen/
Diskriminierungsfreie Schule – eine bildungspolitische Notwendigkeit
Arbeitspapier 1 - Oktober 2013
entwickelt von Inssan e.V., Institut für Migrations- und Rassismusforschung und Life e.V.
"An Schulen in Deutschland sind Diskriminierungserfahrungen keine
Einzelphänomene, sondern weitverbreiteter Alltag. Trotz weiterhin bestehender Forschungslücken zeigt eine wachsende Zahl von Studien, Einzeluntersuchungen und Berichten von Betroffenen, auf die
in diesem Policy Brief Bezug genommen wird, dass Diskriminierung in Schulen systematisch und weit verbreitet ist. (...)"
Islamfeindschaft in den USA
Das aktuelle Zitat über Obama (aus unserer Rubrik "Wer hat's gesagt?") zum Anlass nehmend, haben wir uns etwas näher mit der Situation der Muslime in den USA beschäftigt und sind dabei auf interessante Fakten gestoßen.
Wussten Sie, dass der harte Kern des islamfeindlichen Netzwerks bestehend aus 37 Organisationen in den USA im Zeitraum von 2008 bis 2011 auf einen Finanztopf von $119,662,719 US-Dollar zugreifen konnte?
Wussten Sie, dass es in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 51 registrierte Angriffe auf Moscheen in den USA gab?
Das islamfeindliche Netzwerk in den USA - viel Geld, viel Hass
Wussten Sie, dass in den Jahren 2011 und 2012 in 29 Bundesstaaten und im Kongress der USA insgesamt 78 Gesetzesvorlagen und Anträge auf Gesetzesänderungen eingebracht wurden, die die religiöse Praxis der Muslime herabwürdigen und erheblich einschränken sollten?
Wussten Sie, dass 72% oder Republikaner, die „Fox News“ als zentrale Informationsquelle nutzen, der Auffassung sind, dass der Islam amerikanischen Werten widerspricht.
Wer etwas mehr über den Stand der Muslime und des Islam in den USA erfahren möchte, dem sei an dieser Stelle der aktuelle Sachstandbericht „ISLAMOPHOBIA AND ITS IMPACT IN THE UNITED STATES - LEGISLATING FEAR“ der Organisation CAIR empfohlen, der hier abzurufen ist:
https://www.cair.com/islamophobia/legislating-fear-2013-report.html
Journalismus: Leitfaden gegen Rassismus in der Berichterstattung
Sei es nun der Begriff "Dönermorde" oder das ewige Bild von einer Frau mit Kopftuch, wenn es um vermeintliche Ausländerinnen geht: Rassistische Klischees und Sprache finden sich immer noch in der Berichterstattung vieler Medien. Ein neuer Leitfaden gibt Journalistinnen und Journalisten Tipps für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch.
Ihnen soll die Broschüre "Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch", den das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. nun herausgegeben hat, eine Hilfestellung geben. Auf 52 Seiten informiert sie über verschiedene Aspekte der Berichterstattung über unter- schiedliche Personengruppen, so etwa über Musliminnen und Muslime oder Schwarze Menschen in Deutschland. Aber auch Antiziganis- mus in der Berichterstattung oder die Schlagzeilen zum NSU-Anschlag in der Kölner Keupstraße werden behandelt. Daneben gibt der Leitfaden einen Überblick, wie bestimmte Stereotype und Bilder entstanden sind.
Der Leitfaden kann auch unter folgender Adresse gegen Porto oder eine freiwillige Spende bestellt werden: AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln, Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., Berliner Str. 97-99, 51063 Köln, E-Mail: info@oegg.de
Antimuslimischer Rassismus –
Warum braucht die Gesellschaft das Feindbild Islam?
Dr. Sabine Schiffer
Do, 21.11.13, 19:00 - 21:30 Uhr, Frankfurt
Entgelt 10 €; Mitglieder GEW Hessen entgeltfrei
Beschreibung: Dass es einen antimuslimischen Rassismus gibt, ist inzwischen unbestritten. Dass dieser nicht allein aus dem Vorhandensein von Islamismus zu erklären ist, hat sich noch nicht allgemein herumgesprochen. Dabei ist es immer wichtig, den Rassismus nicht auf das Objekt der Betrachtung - Islam und Muslime - zu projizieren, sondern Rassismus von seiner Funktion her zu denken und zu analysieren. Der antimuslimische Rassismus erfüllt verschiedene Funktionen. Von diesen ausgehend wollen wir der Frage nachgehen, warum diese Form von Rassismus in den letzten Jahren so dominant geworden ist. Brauchen wir ein Feindbild Islam? Wer könnte daran Interesse haben? Und was bedeuten die Antworten auf diese Fragen für die Art und Weise, wie dem antiislamischen Ressentiment begegnet werden kann?
Seminarleitung: Dr. phil. Sabine Schiffer promovierte zum Islambild in den Medien und gründete 2005 das Institut für Medienverantwortung.
Quelle: http://www.gew-nordhessen.de/Aktuelles/lea__nov_13.htm
Europawahl: Warum die Gefahr von rechts wächst
Sie schlagen im EU-Parlament vor, Flüchtlingsschiffe zu versenken oder rufen zum "Krieg gegen den Islamismus" auf: Ein neues Buch widmet sich Europas Rechtsradikalen - und warum sie nach der Europawahl im Mai 2014 gefährlicher werden könnten.
http://www.sueddeutsche.de/politik/europawahl-warum-die-gefahr-von-rechts-waechst-1.1806362
Kopftuchverbot: Der Staat gibt ein schlechtes Vorbild ab
Frauen mit Kopftuch werden auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, weil viele Arbeitgeber sich fürchten. Das verwundert aber auch nicht. Schließlich gilt der Staat mit seinen gesetzlichen Kopftuchverboten als schlechtes Vorbild.
http://www.migazin.de/2013/10/30/kopftuch-der-staat-vorbild/
Bundesregierung: Islamfeindlichkeit kein Thema
Islamfeindlichkeit ist weder in der Ausbildung von (Sicherheits-)Beamten ein Thema noch als möglicher Unterpunkt im Katalog für „Politisch Motivierte Kriminalität“. Das geht aus Antworten der Bundesregierung auf zwei Kleine Anfragen der Grünenfraktion hervor.
http://www.islamiq.de/2013/10/02/islamfeindlichkeit-kein-thema/
Studieren mit Kopftuch "Wir stehen unter einem Riesendruck"
Zehn Jahre Kopftuchurteil - Eine Berliner Jura-Studentin berichtet, wie es ist zu studieren, wenn der Traumberuf unerreichbar ist - auch mit noch so guten Noten...
Schweizer Islambericht: Probleme mit Muslimen werden überbewertet
Geht von Muslimen eine Gefahr für die schweizerische Gesellschaft aus? Nach dem Minarettverbot aus dem Jahr 2009 beschäftigte diese Frage immer wieder Politik und Bevölkerung. Jetzt stellt ein Bericht des Schweizer Bundesrats klar, dass man Muslime grundsätzlich nicht fürchten muss. Dafür werden Medien kritisiert, weil sie seit Jahren einen „Islamisierung“ der Islamdebatte vorantreiben sollen. Der ganze Artikel hier: http://www.islamiq.de/2013/05/31/probleme-mit-muslimen-werden-uberbewertet/
Internationale Konferenz gegen Islamfeindlichkeit in Istanbul (September 2013)
Von den Mohammed-Karikaturen bis zum Schweizer Minarett-Verbot: Die Teilnehmer einer „Internationalen Islamophobie-Konferenz“ in Istanbul sind sich einig, dass mehr gegen eine Tendenz getan
werden müsse, die den Islam mit Gewalt und Extremismus gleichsetze. Doch die von der türkischen Regierung organisierte und am Donnerstag eröffnete zweitägige Konferenz bietet keine einfachen
Antworten. Islamophobie ist in der Türkei ein Schlagwort geworden, das häufig verwendet wird, wenn es um die Beziehungen zum Westen geht. Die islamisch geprägte Regierung des türkischen
Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan erklärt die Probleme bei seiner EU-Bewerbung unter anderem mit Widerständen der Europäer gegen die Aufnahme eines muslimischen Landes.
http://www.islamische-zeitung.de/?id=17170
Anschlag auf Moschee: Zentralrat der Muslime sieht Doppelmoral in Europa
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat den öffentlichen Umgang mit dem Anschlag auf eine britische Moschee scharf verurteilt. „Ginge es um eine Tat mit mutmaßlichem islamistischen Hintergrund, wäre in Europa Alarmstufe Rot und die Medien würden pausenlos berichten. Hier produziert dieser Terror nicht einmal eine Schlagzeile“, sagte Mazyek dem Tagesspiegel.
Rabiate Bürgerlichkeit und Angst vor dem Islam -
Alltagsrassismus in Deutschland
Ob ewige Missachtung in der Bäckerei, ein zerkratztes Auto oder Beleidigungen am laufenden Band: Alltagsrassismus äußert sich auf unterschiedlichste Arten. Wie Vollzeit-Neonazis sehen diejenigen, die ihn säen, meist nicht aus. Im Gegenteil: Oft sind es unscheinbare Besserverdiener, die offenbar anfällig für platte Ressentiments sind.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2175930/
Register für antimuslimische Straftaten gefordert
Nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen fordern Polizeivertreter erstmals, antimuslimische Straftaten gesondert zu registrieren – um einer "veränderten Sicherheitslage" gerecht zu werden. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) plädiert für "ein genaueres Hinschauen bei islamfeindlichen Straftaten".
Medien und Islam: Ergebnis negativ
Der Kommunikations- und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Kai Hafez von der Universität Erfurt untersucht die Berichterstattung in den westlichen Medien über den Islam und Muslime sowie über politische Ereignisse im Nahen und Mittleren Osten. Seine Ergebnisse fallen alles andere als positiv aus: einseitig, voreingenommen und insgesamt negativ sei das Bild der meisten Journalisten und Redaktionen, wenn sie über Themen berichten, in denen der Islam eine Rolle spielt.
Interview: http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=1746,
Infoblatt: Das islamische Kopftuch und deutsche Gesetze
Das islamische Kopftuch im Spiegel der Gesetze Grundgesetz (GG), Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und „Kopftuchverbote“ einzelner Bundesländer - Viele Kopftuch tragende Frauen und Mädchen berichten über große Hürden bei der Teilnahme am Arbeitsleben.
Insbesondere seit acht Bundesländer gesetzliche Kopftuchverbote für Lehrerinnen und sonstiges sozialpädagogisches Personal erlassen haben, kommt es immer wieder zu einer ungerechtfertigten Übertragung dieses Verbots auf andere Arbeitsbereiche.
Das vorliegende Infoblatt des Aktionsbündnis muslimischer Frauen in Deutschland e.V. richtet sich an muslimische Frauen mit Kopftuch, die auf der Suche nach einem Praktikumsplatz oder einer Arbeitsstelle sind, oder bereits eine Stelle gefunden haben, sich jedoch Diskriminierungen gegenüber sehen sowie an potentielle Arbeitgeber.
Durch die Darstellung der Rechtslage soll beiden Seiten Sicherheit geben werden. Ebenso richtet es sich an alle Organisationen (z.B. die Wohlfahrtsverbände), die in ihrer Arbeit mit Migrantinnen mit dem Thema Kopftuch in Berührung kommen.
Direkter Link: http://www.muslimische-frauen.de/wp-content/uploads/2013/04/Kopftuch-Grundgesetz-und-AGG.pdf
Zum Hintergrund der jüngsten Übergriffe auf Moscheen. Interview mit der Medienwissenschaftlerin Dr. Sabine Schiffer
Führt Islamkritik zur „Dämonisierung“?
Die Islamische Zeitung sprach mit der renommierten Medienwissenschaftlerin Dr. Sabine Schiffer über den Zusammenhang zwischen medialer Muslimfeindlichkeit und solchen Übergriffen. Gefragt wird nach den Mechanismen der öffentlichen Islamkritik, wie groß die Fähigkeit zur Selbstkritik unter Deutschlands Qualitätsmedien ist und ob und wie anti-muslimische Webseiten einer stärkeren Kontrolle unterzogen werden. Dr. Schiffer sieht „Zitierzirkel“, die am Fortbestand und der Verfestigung von Vorurteilen beteiligt sind. Abschließend wird mit der Expertin die Möglichkeit beleuchtet, ob und wie Muslime Gegenstrategien entwickeln können, solange sie – wie bisher – keine Diskurshoheit in den Mainstreammedien haben.
http://www.islamische-zeitung.de/?id=16780
Klischeebilder: Muslime in deutschen Medien
Wie schlimm es um die mediale Darstellung muslimischen Lebens bestellt ist, sagt Margreth Lünenborg, Direktorin des Internationalen Journalisten-Kollegs an der Freien Universität (FU) Berlin, die in einem auf DW erschienen Artikel, wie folgt zitiert wird:
“Die Medienforschung deutet darauf hin, dass Muslime in der Mediendarstellung zu dem symbolisch Anderen geworden sind. Und Frauen mit Kopftuch sind das Stereotyp - für muslimische Menschen, aber auch allgemein für das Nichtchristliche, Nichtwestliche, für das nicht zu unserer Nationalkultur Zugehörige."
Siehe hier - Klischeebilder: Muslime in deutschen Medien
http://www.dw.de/klischeebilder-muslime-in-deutschen-medien/a-16770350?maca=de-rss-de-all-1119-rdf
Studie: Meinungen zu Religionen von Elitejournalisten in Deutschland
Interessant ist die Studie „Religion bei Meinungsmachern - Eine Untersuchung bei Elitejournalisten in Deutschland“, die sich mit dem Einfluss der Religion in Printmedien wie auch im Fernsehen und Radio auseinandersetzt. Befragt wurden durch jeweils zwei Personen streng anonym 18 Journalisten (Politik- und Feuilleton-Redakteure) in leitender Position (Chefredakteure, Ressortleiter), die in 15 überregionalen Qualitätsmedien (fünf Tageszeitungen, vier Wochenzeitungen bzw. Wochenmagazinen, fünf öffentlich-rechtlichen und privatrechtlichen Rundfunk- und Fernsehsendern) tätig waren.
Die Studie stellt fest: „Auch wenn die meisten Befragten unseres Samples Religion nicht als relevant für die eigene Lebensführung erachten, wird dem Christentum als Basis für Sittlichkeit, Moral und Lebensorientierung eine (zum Teil sogar exklusive) Bedeutung zugeschrieben, auf die die Gesellschaft nicht verzichten könne.“ (S. 121) Und weiter: „Eine ideologiekritische Auseinandersetzung mit Religion und Kirche, die diese als Hemmschuh der Modernisierung oder als Aberglaube versteht, wird in den Qualitätsmedien kaum noch geführt. Die meisten Journalisten halten als Intellektuelle die ideologiekritische Opposition gegen Religion und Kirche für anachronistisch“ (S. 122).
Als Zäsur betrachten die Medienmacher die Attentate des 11. Septembers 2001. „Wenn Religion unter führenden Journalisten negativ bewertet wird, betrifft das also vornehmlich den Islam“, schreiben die Autoren. Die persönliche Religiosität der Befragten ähnelt den Mustern, die die Journalisten für die Berichterstattung formulieren: Die neue religiöse Vielfalt mit einem großen muslimischen Bevölkerungsanteil motiviert sie, die Wurzeln der eigenen Kultur im Christentum zu suchen und sich der eigenen kulturellen Identität zu vergewissern. „Diese sehen die Meinungsmacher in einer geglückten Verbindung aus Christentum, Humanismus und Aufklärung“, schreiben die Autoren. „Für eine solche Verbindung machen sie im Islam im Unterschied zum Christentum prinzipielle Hindernisse aus.“
Siehe dazu die Rezension der Studie von Gerhard Czermak, hier - http://hpd.de/node/15891
und hier eine weitere:
Tauscht die Wörter und seht den Rassismus!
Wozu die Verunglimpfung und Verleumdung von Religion führen kann, wird durch den unter dem Titel „Nicht die Synagoge, das Judentum ist das Problem“ kürzlich erschienenen, bemerkenswerten Artikel in eindrucksvoller Weise dargestellt.
Siehe hier - http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18918
Wie Hollywood Araber verunglimpft...
Wir empfehlen die englische Dokumentation mit dem Titel „Reel Bad Arabs, How Hollywood Villifies A People“ von Jack G. Shaheen; das Wort „Arabs“ kann man ohne weiteres durch „Muslime ersetzen... Das Buch zur Analyse gibt es mittlerweile in Neuauflage u.a. hier.
Das Problem mit den Muslimhassern
Die deutschen Behörden tun sich bislang schwer damit, gegen Islamfeindlichkeit vorzugehen. Bayern und Niedersachsen handeln jetzt.
"Muslimische Verbände fordern seit langem, dass solch radikale Islamfeinde, wie bei anderen Extremisten üblich, vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Doch auch Integrationsforscher wie Klaus Bade und Politiker aller Parteien unterstützen diese Forderung. „Wenn die Behörden ihre Maßstäbe aus der Überwachung islamistischer Webseiten darauf übertragen, dann müssten sie PI schon lange beobachten“, stellte der CDU-Politiker Ruprecht Polenz bereits im Herbst 2011 fest. Doch die Behörden taten sich damit lange schwer.
Als erstes Bundesland ist jetzt Bayern vorgeprescht. Es stuft die Islamfeindlichkeit jetzt auch offiziell als „neue Form des Extremismus“ ein. Ende März gab Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekannt, dass der Landesverband der Partei „Die Freiheit“ und die Münchner Ortsgruppe des Blogs „Politically Incorrect“ vom Verfassungsschutz seines Landes beobachtet würden. Zwei Wochen später kündigte auch Niedersachsens neuer Innenminister Boris Pistorius (SPD) an, der Verfassungsschutz seines Landes werde Islamfeindlichkeit „zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit machen“."
http://www.taz.de/Deutsche-Islamkonferenz/!115860/
Jahrbuch für Islamophobieforschung 2013 von Farid Hafez erschienen
Im Jahr 2012 gab es unzählige Anlässe, um sich mit dem Phänomen der Islamophobie auseinanderzusetzen. Der Prozess um Anders Behring Breivik ein Jahr nach dessen Anschlagserie, die Beschneidungsdebatte, die in Deutschland ihren Ausgang genommen hatte, Wahlkampagnen rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf 2012, das Aufkommen rechtsextremer Rockbands mit dezidiert islamfeindlichen Inhalten und vieles mehr beschäftigten die europäischen Öffentlichkeiten mit der Imagination des "Islamischen“ als Gegenentwurf zu dem als das „Eigene“ imaginierten Kollektiv.
Neben der Aufarbeitung dieser Themen bietet das Jahrbuch 2013 zudem Reflexionen über theoretische Debatten zur Islamophobie sowie der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dieser.
Artikel und Bestellung.
Das Bild des Islam in den Öffentlich-Rechtlichen Fernsehsendern.
Das Islambild deutscher Medien ist seit mehr als einem Jahrzehnt Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen. Der Islam hat sich dabei als eine Thematik erwiesen, über die erheblich negativer und konfliktorientierter berichtet wird als über viele andere Themen. Die Untersuchung ist eine Analyse der Thema tisierungsanlässe des Islams in einschlägigen Magazin- sendungen und Talkshows sowie Dokumentationen und Reportagen von ARD (Das Erste) und ZDF. Untersucht wurde, in welchem thematischen Zusammenhang der Islam in solchen Sendungen in Erscheinung trat.
Die Gewalt der Islamfeindschaft - neues Buch
Warum viele Politiker und Sicherheitsbehörden zu diesem brandgefährlichen Thema immer noch schweigen. Der renommierte Migrationsforscher Prof. Dr. Klaus J. Bade beleuchtet Ursachen, Hintergründe und bedrohliche Folgen des antiislamischen Kulturrassismus in Deutschland, die bisher unerkannt geblieben sind. Sein neues Buch „Kritik und Gewalt“, kommt im April heraus.
Aus der Buchbesprechung:
"(...) darum geht es Klaus Bade hier: Die Gewalt aufzuzeigen, wie sie in den Diskursen und Debatten um Islam und Muslime in Deutschland zunimmt, woher sie kommt, wie sie in die Mitte der Gesellschaft kriecht und was sie mit den Personen macht, die es wagen, sich dieser Gewalt in den Weg zu stellen. Und er zeigt auf, wie und warum man diese Gewalt kritisieren sollte. Deutlich und klar und nicht akademisch versteckt!"
Ist Bundesinnenminister Friedrich überfordert mit der Integrationspolitik? Werden die „Roma“ Wahlkampfthema? Und wie reagieren Sicherheits- behörden bei Islamfeindlichkeit? Über diese und andere Themen sprach das MiGAZIN mit Prof. Klaus J. Bade
Zitate aus dem Interview:
"(...) Es fehlt bis heute eine gleichermaßen kraftvolle Warnung vor der spaltenden Kraft der vulgärrationalistischen „Islamkritik“ und Muslimhetze. Das sind, wie aktuelle Umfragen zeigen, heute europaweit beliebte Tickets der Rechtsextremen. Hier geht es aber, im Gegensatz zum Rechtsextremismus, nicht mehr vorwiegend um den rechten Rand, sondern auch um die Mitte der Gesellschaft. Das macht die Sache gefährlich und ihr Verschweigen populistisch. (...)"
"(...) wenn in den Medien einerseits und zu Recht breit über den verhinderten Anschlag von Salafisten auf den PRO NRW-Vorsitzenden aber nur in Kleinanzeigen auf die sich häufenden Anschläge auf Moscheen berichtet wird wie zuletzt im Fall des Brandanschlags auf die Berliner Ensar Moschee. (...)"
"(...) In Deutschland hat es in der regierungsamtlichen Reaktion auf den NSU-Schock nur zu Trauerbekundungen und zu Warnungen vor Rechtsextremismus gereicht. Selbst in der Konfrontation mit den in Reihe aufgedeckten antimuslimischen und damit anti-multikulturellen Mordtaten war die Hürde zu einem Bekenntnis zu den Grundwerten der de facto seit langem multikulturellen Einwanderungsgesellschaft in Deutschland offenkundig noch immer zu hoch. (...)"
Studie: Islamophobie beeinträchtigt Gesundheit von Muslimen
Einer Untersuchung der Universität zu Oslo zufolge beeinträchtigt Islamophobie die Gesundheit von Muslimen – unabhängig davon, ob die Muslime persönliche Opfer von Diskriminierung geworden sind.
http://www.migazin.de/2012/12/19/islamophobie-beeintraechtigt-gesundheit-von-muslimen/
Studie: Rechtsextremes Denken in der Mitte weit verbreitet
Extremistische Einstellungen sind weit verbreitet, zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Danach sind 39 Prozent der Ostdeutschen ausländerfeindlich, gegenüber
22 Prozent der Westdeutschen. Besonders hoch ist die Islamfeindlichkeit.
"Eine Rückständigkeit des Islams behaupten 57,5 % der Deutschen, 56,3 % halten den Islam für eine „archaische Religion“. Es zeigt sich, dass sich Rassismus in hohem Maße auf den Islam verschiebt und damit im neuen Kleid des Kulturalismus daherkommt: Die rassistischen Ressentiments werden mit einer religiöskulturellen, nicht mehr mit einer phantasierten biologischen Rückständigkeit begründet.
(...) Die Zustimmungswerte bei der Islamkritik liegen bei über 60 %."
Kurzzusammenfassung: http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_12/ergebnisse_mitte_studie_2012.pdf
PDF Studie: http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_12/mitte-im-umbruch_www.pdf
Rechtsextreme und fremdenfeindliche Straftaten 2012
Seit Jahren erfragt die PDS bzw. DIE LINKE im Bundestag monatlich die erfassten Straftaten mit rechtsextremen und ausländerfeindlichen Hintergrund. Die Zahlen sind vom Bundesministerium des Inneren, sie gelten als vorläufig und liegen unter den endgültigen Zahlen.
http://www.petrapau.de/17_bundestag/dok/down/2012_zf-rechtsextreme-straftaten.pdf
Angriffe auf Moscheen in Deutschland
Angesichts einer Verdoppelung der Anschläge gegen Moscheen in Deutschland und 219 registrierter Angriffe gegen muslimische Gebetshäuser (Dunkelziffer offen!) in den zehn Jahren nach den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA ist es verwunderlich, warum es dem deutschen Gesetzgeber schwer fällt derartige Angriffe analog zum Antisemitismus als „Islamfeindlich“ einzustufen.
Daten und Fakten zu Anschlägen gegen Moscheen
- Liste von 219 registrierten Angriffen ab Seite 5 -
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei „Die Linke“
http://islam.de/files/pdf/anfrage_bundestag_angriffe_moscheen2012.pdf
Nachfragen und weitere Antworten der Bundesregierung
http://www.ulla-jelpke.de/uploads/17_10071_Moscheeanschl%E4ge_Nach.pdf
Originalanfrage der Partei „Die Linke“ an die Bundesregierung
Regierung spielt Islamfeindlichkeit herunter (Juli 2012)
Übergriffe auf Moscheen häufig nicht als politische Straftaten registriert
Von Ulla Jelpke, Mitglied des Deutschen Bundestages
Islamfeindliche Straftaten erreichen inzwischen ein ähnliches Niveau wie antisemitische Übergriffe. Im Schnitt erfaßte das Bundeskriminalamt seit 2006 pro Jahr 24 Anschläge auf Moscheen
(...)
Doch weiterhin verharmlost das Kabinett islamfeindliche Straftaten, und die Ermittlungsbehörden ignorieren politische und rassistische Hintergründe.
Ausländerfeindliche und antisemitische Straftaten werden erfasst, islamfeindliche nicht (Juli 2012)
Bundesregierung und Innenministerkonferenz sehen von der gesonderten Auflistung islamfeindlicher Straftaten ab, Kritiker sehen darin den Versuch einer Verschleierung des Ausmaßes der Islamfeindlichkeit.
Über Islamhaß der Eliten, ihre publizistischen Helfer und seinen Vormarsch in westlichen Ländern
Ein Interview mit Sabine Schiffer und Susann Witt-Stahl
http://www.aki-rm.de/texte/islamhass_jw_120512.pdf
Sabine Schiffer promovierte zum Islambild in den Medien und gründete 2005 das Institut für Medienverantwortung (IMV).
Susann Witt-Stahl ist freie Journalistin und Autorin. Zu ihren
Themenschwerpunkten gehören die politische Instrumentalisierung des Antisemitismus und der Shoah, antimuslimischer Rassismus, Kulturindustrie und Krieg.
Anti-muslimischer Rassismus bei Polizeieinsätzen und die Rolle der Justiz
Ein interessanter Vortrag des Rechtsanwaltes H.-Eberhard Schultz vom Haus der Demokratie und Menschenrechte aus Anlass der Veranstaltung "Rassismus in Polizei und Justiz, HU, vom 18.4.2012".
www.menschenrechtsanwalt.de/wp-content/uploads/2012/06/dokumentation18_04_2012.pdfBundesregierung hat nach dem Massaker in Norwegen keine Probleme mit islamfeindlichen Gruppierungen (September 2011)
In der Antwort auf eine Kleine Anfrage zum Thema "Antimuslimischer Rassismus und Rechtsextremismus" sieht die Bundesregierung Islamfeindlichkeit als nicht gefährlich an, weil diese sich vom "klassischen deutschen Rechtsextremismus" unterscheidet, gibt sich wortkarg und lässt sich inhaltlich nicht ein.